Wo sind Hochwassergefahrenkarten zu finden?
Die Hochwassergefahrenkarten des Landes Baden-Württemberg können im interaktiven Dienst Umwelt-Daten und -Karten Online (UDO) abgerufen werden. Klickt man in die Karte, steht eine Hochwasserrisikomanagement-Abfrage zur Verfügung. Sie liefert unter anderem genaue Informationen zur Wassertiefe (Überflutungstiefe) am ausgewählten Punkt – das kann auch das eigene Haus sein.
Städte und Gemeinden können die Hochwassergefahrenkarten auch über das Fachinformationssystem Hochwasserrisikomanagement (FIS HWRM) beziehen. Die Plattform bietet unter anderem folgende Tools und Möglichkeiten:
Profilwerkzeug: Hiermit lassen sich Gewässer- und Geländequerschnitte erstellen, die Informationen zum Wasserspiegel enthalten.
Volumenberechnung: Mit dem Tool lässt sich das Volumen von Überflutungen und Retentionsräumen überschlägig berechnen.
Meldungen zur Fortschreibung von Kartenabschnitten können gesetzt und angezeigt werden.
Mehr Informationen zur Nutzung von UDO gibt es in der Bedienungsanleitung UDO oder als Video-Tutorial auf der Videoplattform Panopto. Expertinnen und Experten finden im internen Bereich für die Verwaltung Näheres zum FIS HWRM.
Die Hochwassergefahrenkarten stehen der Öffentlichkeit im interaktiven Kartendienst UDO zur Verfügung. Für die Verwaltung gibt es sie auch im Fachinformationssystem Hochwasserrisikomanagement.
Wer braucht Hochwassergefahrenkarten und wofür?
Kommunen nutzen Hochwassergefahrenkarten, um Hochwasserrisiken zu analysieren und zu bewerten. Sie sind unter anderem auch die Grundlage für die
Flächenvorsorge (wie das Freihalten von Flussauen oder die hochwasserangepasste Bauleitplanung),
Information und Eigenvorsorge der Bevölkerung,
Krisenmanagementplanung.
Hochwassergefahrenkarten helfen aber auch Bauherrinnen und Bauherrn, Anwohnerinnen und Anwohnern, Industrie und Gewerbe bei der
Verhaltensvorsorge (Kommunikationswege, Fluchtwege und Räumungen),
Bauvorsorge (hochwasserangepasstes Bauen, Objektschutz wie Abdichten von Türen und Fenstern),
Lagerung von Schadstoffen, die das Wasser gefährden.
Was zeigen Hochwassergefahrenkarten?
Die Hochwassergefahrenkarten des Landes Baden-Württemberg liefern Informationen zu
Überflutungsflächen bei vier verschiedenen Hochwasserszenarien, einem HQ10, HQ50, HQ100 und HQextrem (blaue Flächen),
Wassertiefen (Überflutungstiefen) bei vier verschiedenen Hochwasserszenarien, einem HQ10, HQ50, HQ100 und HQextrem (gelbe bis rote Flächen),
eingestauten Brücken (rote Kreise),
Schutzeinrichtungen wie Dämmen, Deichen oder Rückhaltebecken,
geschützten Bereichen (blau gestreifte Flächen), die bei einem HQ100 nicht überflutet werden, weil Schutzeinrichtungen das verhindern.
Für Überflutungsflächen gilt: Je dunkler der Blauton, desto häufiger die Überflutung. Ähnlich ist es bei Wassertiefen (Überflutungstiefen): Hier zeigen rote und orangene Flächen einen höheren, weiße bis gelbe einen niedrigeren Wasserstand an.
Mehr Informationen zu den Hochwassergefahrenkarten gibt es in der Kompaktinformation Hochwassergefahrenkarten. Näheres kann im Leitfaden Hochwassergefahrenkarten in Baden-Württemberg nachgelesen werden.