Angepasste Land- und Forstwirtschaft
Auch Land- und Forstwirtschaft können durch eine angepasste Bewirtschaftung den Wasserrückhalt in der Fläche stärken und damit die Hochwassergefahr verringern und Erosion vermeiden. Durch beispielsweise eine Grünlandbewirtschaftung wird die natürliche Wasseraufnahme der Böden gestärkt. Eine konservierende Bodenbearbeitung wie Mulchsaat wirkt einer Verschlämmung der Böden durch Regentropfen entgegen. Zudem siedeln sich mehr Regenwürmer im Boden an und befördern mit ihren Wurmlöchern die Versickerung des Regens.
Aber auch eine veränderte Bodenbearbeitung kann zum Wasserrückhalt beitragen. Wenn Äcker in Hanglage beispielsweise hangparallel gepflügt werden, kann das Wasser besser in den Furchen versickern, die andernfalls zu „Schussrinnen“ werden können.
Dasselbe gilt für den Wegebau: Werden die Gräben an den Seiten der Wege in ausreichenden Abständen durch Mulden erweitert, versickert das Wasser in der Breite, anstatt schnell durch die Gräben abzufließen und schlimmstenfalls in einer Ortschaft Schäden anzurichten.
Auch Gewässerrandstreifen tragen dazu bei, dass die Gewässer genügend Entwicklungsraum haben, den sie für einen guten ökologischen und naturnahen Zustand brauchen und der wiederum dem Wasserrückhalt in der Fläche dient.
In der Veröffentlichung der WBW Fortbildungsgesellschaft „Steckbriefe für die Praxis: Land- und forstwirtschaftliche Maßnahmen zur Stärkung des Wasser- und Bodenrückhalts in Kommunen “ sind Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft zu finden.
Naturschutz und Hochwasser
Auch Maßnahmen im Zusammenhang mit Natura 2000 verbessern häufig den natürlichen Wasserrückhalt in der Fläche und an den Gewässern. Natura 2000 ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union mit dem Ziel, die heimische Tier- und Pflanzenarten zu schützen. An anderer Stelle gehen Hochwasserrisikomanagement und Naturschutz ebenfalls Hand in Hand. Nämlich dann, wenn Hochwasserrisiken für Tier- und Pflanzenarten durch geeignete Maßnahmen vermieden werden.