Auch in Baden-Württemberg macht sich der Klimawandel schon heute bemerkbar.
Welchen Beitrag leistet die Wasserwirtschaft zur Anpassung an den Klimawandel?
Aufgabe der Wasserwirtschaft ist es, die möglichen Auswirkungen des Klimawandels abzuschätzen und gemeinsam mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren Strategien zu entwickeln, damit die Anpassung daran gelingt. Mit dem Kooperationsvorhaben „Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft“ (KLIWA) begannen Baden-Württemberg und Bayern 1998 gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst die bereits erfolgten und zukünftigen Veränderungen im Wasserhaushalt zu untersuchen. Seit 2007 ist auch das Land Rheinland-Pfalz bei KLIWA beteiligt. Darauf aufbauend werden gemeinsame Strategien und Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Berücksichtigung des Klimawandels durch den Klimaänderungsfaktor
Um die regionalen Unterschiede und Folgen des Klimawandels zu berücksichtigen, wurden alle Flussgebiete in Baden-Württemberg untersucht. Im Ergebnis konnten die verschiedenen Regionen in fünf Bereiche aufgeteilt werden. In jedem der fünf Bereiche wird ein anderer so genannter Klimaänderungsfaktor verwendet. Mit Hilfe dieser Faktoren wird die voraussichtliche, durch den Klimawandel verschärfte Hochwassersituation bei der Planung neuer technischer Hochwasserschutzanlagen vorausschauend berücksichtigt.
Der Abfluss, für den ein Hochwasserschutzbauwerk bemessen ist, wird dafür mit dem Klimaänderungsfaktor des entsprechenden Gebiets multipliziert. Auf dieser Basis wird dann entschieden, ob es wirtschaftlicher ist, die Schutzanlage direkt größer zu bauen oder dies für die Zukunft vorzusehen. Für den Neckar etwa wird ein Jahrhunderthochwasser deshalb um 15 Prozent größer angenommen als bisher, für die obere Donau beträgt diese prognostizierte Verschärfung 25 Prozent.