Auch im verwaltungsinternen Fachinformationssystem Hochwasserrisikomanagement können Kommunen die Maßnahmen und den Umsetzungsstand in der Maßnahmen-Ampel einsehen.
Gefahren und Risiken durch Hochwasser kennen und Betroffene informieren
Die Grundlage für jede Maßnahme ist gute Information. Mit den Hochwassergefahren- und -risikokarten können Städte und Gemeinden die Risiken durch Hochwasser konkret einschätzen. Die Gefahrenkarten stellen die Ausdehnung und Tiefe möglicher Hochwasser dar, die Risikokarten die betroffenen Nutzungen.
Mithilfe der Karten informieren die Kommunen Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, inwieweit diese betroffen sein könnten. Dabei ist auch die Beratung zur Eigenvorsorge bedeutend. Nur dann können die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen die richtigen Maßnahmen zur Eigenvorsorge ergreifen und mit dem Hochwasserrisiko umgehen.
Hochwasserschutz in der Bauleitplanung
Es ist die Aufgabe der Kommunen, die Siedlungsentwicklung so zu gestalten, dass neue Risiken durch Hochwasser verhindert und bestehende reduziert werden. Dazu zählt das Wasser in der Fläche zurückzuhalten ebenso wie auf neue Bebauung in hochwassergefährdeten Bereichen zu verzichten. Das können Kommunen im Flächennutzungsplan (vorbereitender Bauleitplan) und im Bebauungsplan (verbindlicher Bauleitplan) festlegen.
Technischer Hochwasserschutz
Der technisch-infrastrukturelle Hochwasserschutz ist ein wichtiger Baustein, jedoch nicht die alleinige Strategie für den Umgang mit Hochwasser. Absoluten Schutz können die Anlagen nicht gewährleisten – beispielsweise wenn ein Deich bricht oder ein Extremhochwasser auftritt.
Vor dem technischen Hochwasserschutz sollten andere Maßnahmen, wie beispielsweise die Information der Bevölkerung oder die Bauleitplanung, bereits umgesetzt sein. Diese sind in der Regel schneller umgesetzt und kostengünstiger.
Nur wenn sie nicht ausreichen, das Hochwasserrisiko auf ein akzeptables Maß zu verringern, ist zusätzlicher technischer Hochwasserschutz sinnvoll und notwendig. Durch die Förderrichtlinien Wasserwirtschaft können Kommunen für ihren technischen Hochwasserschutz vom Land eine Förderung von bis zu 70 Prozent erhalten. Voraussetzung ist, dass der Nutzen im Gegensatz zu den Kosten überwiegt.