Der zweite Hochwassertag führte Akteurinnen und Akteure der Vorsorge und des Risikomanagements sowie der Krisenbewältigung aus den unterschiedlichsten Bereichen, vor allem der Fachverwaltung, den Kommunen und der Wirtschaft, zusammen. Die Teilnehmenden wurden über die aktuellen Möglichkeiten und das Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen und Werkzeuge im Bereich des Hochwasserrisikomanagements informiert, um auf Hochwasserereignisse gut vorbereitet zu sein, sie effektiv zu bewältigen und eine verbesserte Nachsorge sicherzustellen.
In seiner Eröffnungsrede betonte Umweltminister Franz Untersteller die Dringlichkeit des Themas: „In Baden-Württemberg sind bei einem hundertjährlichen Ereignis rund 300.000 Personen betroffen. Ca. 5.000 Hektar Siedlungs- und 3.000 Hektar Gewerbeflächen werden überflutet. Bei einem Extremereignis sogar rund 1,5 Millionen Personen und rund 17.000 Hektar Siedlungs- und 13.000 Hektar Gewerbeflächen. Alleine an Rhein und Neckar müssen wir mit Schäden von jeweils rund sechs Milliarden Euro rechnen. Diese Zahlen zeigen uns: Wir müssen handeln.“
Hochwasserrisikomanagement ist eine Gemeinschaftsaufgabe aller Akteurinnen und Akteure aus Verwaltung, Planung, Wirtschaft und Gefahrenabwehr sowie von Bürgerinnen und Bürgern. Umweltminister Franz Untersteller appellierte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die vorliegenden Werkzeuge zu nutzen und die vereinbarten Maßnahmen umzusetzen. Daher standen die Vernetzung und die gemeinsame Arbeit getreu dem Motto: „Menschen verbinden, Existenzen sichern“ im Vordergrund der diesjährigen Veranstaltung.
Nach den Starkregenereignissen im Mai und Juni 2016 war das Starkregenrisikomanagement ein Schwerpunktthema des zweiten Hochwassertages. In Impulsen erzählten der Bürgermeister von Braunsbach und der Leiter des Tiefbauamtes Schwäbisch Gmünd von ihren Erfahrungen und Erlebnissen der dramatischen Ereignisse in ihren Kommunen. In einem Fachforum konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das methodische Vorgehen zum Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg informieren und mit Expertinnen und Experten diskutieren.
In weiteren Foren wurde über zentrale Themen wie das kommunale und interkommunale Hochwasserrisikomanagement, das Krisenmanagement und das internetbasierte Flutinformations- und -warnsystem, kurz FLIWAS, sowie den technischen Hochwasserschutz informiert und diskutiert. In einem Forum speziell für Wirtschaftsunternehmen konnten sich Vertreter dieser wichtigen Akteursgruppe unter anderem über die Hochwasservorsorge in Unternehmen informieren.